Jugendweihe Ostthueringen e.V. Peggy Schreiber
Veröffentlicht am
4. November 2025

Jugendweihe-Reise Herbst 2025 nach Spanien – mein „Wiedereinstieg“ als Betreuerin

Eine wunderschöne Woche in Lloret de Mar liegt hinter uns. Vom 11.10. -18.10.2025 sind wir mit 6 Bussen aus Thüringen nach Spanien an die Costa Brava nach Lloret de Mar gefahren. Seit über 30 Jahren fährt die Jugendweihe Thüringen zu diesem schönen Küstenort und vor 28 Jahren (1997) bin ich das erste Mal als Betreuerin dabei gewesen. Zuvor begleitete ich schon 1997 eine Reise nach London und meine Generalprobe war 1996 die Fahrt nach Paris ins Euro Disney.

Wer bin ich eigentlich? Mein Name ist Peggy Schreiber, manche nennen mich auch das Mörtelstückchen (Insider). Ich bin 48 Jahre alt und im wahren Leben bin ich seit 32 Jahren Polizeibeamtin mit Leib und Seele in Hannover. Meine Wurzeln habe ich im schönen Thüringen. Zum Jugendweiheverein bin ich durch meine Mutter, Monika Seidler, gekommen, die über 20 Jahre als hauptamtliche Mitarbeiterin der Jugendweihe im Büro in Gera tätig war. Seit 7 Jahren genießt sie das Leben als Rentnerin und wohnt nun auch in Hannover in unserer Nähe.

Aktiv konnte ich leider nie im Verein mitwirken. Sprechtage durchführen oder das Vorbereiten und Mitwirken von Jugendweihefeiern war mir aufgrund der örtlichen Distanz von 330 km, Vollzeitarbeit und einem mittlerweile 16-jähriger Sohn leider nie möglich.

Aber vorher genoss ich die Spanienreisen als Betreuerin von 1997 – 2004. Meistens bin ich 2x im Jahr mit nach Spanien gefahren, zu Spitzenzeiten sogar 3 Mal. Die Reisen nach London, Paris und u.a. das Highlight 2000 eine Reise nach New York.  

Aufgrund eines 3-jährigen Studiums und der anschließenden Geburt meines Sohnes Christian 2008, hatte ich einige Jahre pausieren müssen. Da meine Mutter aber als hauptamtliche Mitarbeiterin in Gera arbeitete und Christian und ich oft zu Besuch waren, verlor ich nie den Kontakt zur Jugendweihe. Christian gehörte ganz schnell ebenfalls zur großen Familie des Vereins.

So war es uns möglich 2015 das erste Mal mit nach Ungarn ins Sommercamp zu fahren. Ich als Betreuerin und Christian als Gastkind. Und Oma Monika durfte natürlich nicht fehlen. 4 Jahre hintereinander haben wir die Zeit mit den Jugendlichen, das schöne Wetter, die tollen Ausflüge, das warme Wasser des Balatons und das herzliche und familiäre Miteinander genossen.

Da die Ferien in Thüringen nicht immer kompatibel mit denen in Niedersachsen waren, gab es für uns keine Möglichkeit, mit nach Spanien zu fahren. Als alleinerziehende Mutter seit 9 Jahren brauchte ich auch meinen Urlaub, um die Ferien von Christian abzudecken.

Wie sagte ich so schön, nun kann sich mein Sohn die Schuhe allein zubinden, ich bin nicht mehr auf die Ferien angewiesen und ich habe ein Stück weit Freiheit zurückbekommen.

Also brachte ich mich bei den hauptamtlichen Mitarbeitern in Gera wieder ins Gespräch und bot an, als Betreuerin wieder mitfahren zu können.

Bist du verrückt? Das tust du dir an? Das ist dein Erholungsurlaub. Ist das nicht stressig? Sind die Jugendlichen heutzutage nicht ätzend? Was, ihr fahrt mit dem Bus? Warum fliegt ihr nicht? Geht doch viel schneller. Und mit welchem Verein fährst du?

All die Fragen haben mir meine Kollegen in Hannover gestellt.

Ich habe natürlich alle neugierigen Fragen beantwortet, war aber auch gespannt, wie es sein wird. Vor 3 Jahren war ich als Betreuerin mit in London. Wir sind geflogen und haben vor Ort öffentliche Verkehrsmittel nutzen müssen. Die Verlässlichkeit der vernünftigen Jugendlichen hatte mich so begeistert, dass ich einfach darauf vertraute, dass die Jugend gar nicht so schlecht und unerzogen ist, wie die ältere Generation immer behauptet.

Am 11.10.2025 ging es dann in Jena im Bus 2 in Richtung Lloret de Mar. Nach 21 Jahren „Spanienpause“ durfte ich endlich wieder den Eltern bei der Abfahrt winken, wieder das Mikro in die Hand nehmen und unsere Jugendlichen begrüßen. Für Sauberkeit und Vollzähligkeit im Bus sorgen, Spuckbeutel verteilen, Müllbeutel entsorgen und die Zimmer aufteilen. Ich war wieder in meinem Element. Die Verlässlichkeit der Jugendlichen, die Betreuerbesatzung mit Ute Rauchmaul-Töpfer und Dagmar Lucke und natürlich die Busfahrer Michael Rauchmaul und Christian Polster von Frölich-Reisen machten mir den Wiedereistieg total leicht.

Und meine positiven Erwartungen wurden übertroffen. Keine alkoholischen Ausfälle, keine Verletzten, keine Krankheitsfälle. Auf meine Jugendlichen war 100 % Verlass. Sie waren höflich, offen, geduldig, pünktlich, verständnisvoll in Bezug auf die Zimmeraufteilung, waren jeden Abend auf ihren Zimmern, so dass wir die Vollständigkeit feststellen konnten, auch wenn sie danach nochmal in andere Zimmer schlüpften. Wir genossen alle die warmen Tage, die Ausflüge und das sehr gute Essen.

Als Betreuer mit der Jugendweihe wegzufahren ist wie „nach Hause“ kommen. Eine große und herzliche Familie bilden die Betreuer und die Busfahrer, die uns mittlerweile über Generationen und über 30 Jahren begleiten. Wir liegen uns in den Armen, stehen füreinander ein, halten uns den Rücken frei, lachen zusammen, foppen uns aber auch gegenseitig und jedes Mal laufen beim Abschied die Tränen. Aber bestenfalls sind es nur 6 Monate und die „Familie“ kommt wieder zusammen. Wer noch nicht mit der Jugendweihe weggefahren ist, dem kann man nicht erklären, wie es ist. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich schön und unbezahlbar.

Das Doppelzimmer zusammen mit Heike Thieme rundete meine Spanienwoche ab. Wir kennen uns nun seit 30 Jahren und haben schon sehr viele Reisen miteinander erlebt und gemeistert. Darüber könnten wir Bücher schreiben.  Wir hatten wieder sehr viel Spaß.

Schön, wieder dabei zu sein 😊

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Eine Bewertung auf „Jugendweihe-Reise Herbst 2025 nach Spanien – mein „Wiedereinstieg“ als Betreuerin“

  1. Danke, für diesen interessanten Beitrag. Er beruhigt mich ein wenig im Hinblick auf die Jugendweihereise unserer Tochter im nächsten Frühjahr nach Lloret de Mar.

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