Jubiläen sind mehr als nur Zahlen: Sie sind Spiegelbilder gelebter Erinnerung, Zeugnisse von Mut, von Ausdauer und von dem festen Willen, etwas für die Gemeinschaft zu bewegen. In diesem Jahr feierte unser Verein Jugendweihe Westthüringen e.V. sein 25-jähriges Bestehen — ein Anlass, nicht nur zurückzublicken, sondern auch die Menschen, Ereignisse und Werte zu würdigen, die unseren Verein bis heute prägen.

Am 25. Februar 2000 gründeten engagierte und mutige Menschen unter dem Namen „Interessenvereinigung Jugendweihe Eisenach/Wartburgkreis e.V.“ den Verein — Menschen, deren Einsatz und Weitsicht den Grundstein legten: Christel Hoffmann, Elfriede Munzert, Kerstin Schroth, Antje und Heike Breitenstein, Sabine Neuhäuser, Gerhard König, Friedrich Schilder, Daniel Shekow, Uwe und Oliver Schenke, Dieter Krause und Tobias Dietzel, der heute den Vereinsvorsitz innehat. Ohne dieses Gründerteam gäbe es das, was wir heute sind, nicht.
Seit der Gründung hat sich unser Verein beständig weiterentwickelt: 2009 wurden wir Anerkannter Träger der freien Jugendhilfe — ein Meilenstein, der unsere Arbeit institutionell absicherte und den Weg für viele Angebote und Kooperationen öffnete. Aus einer regional begrenzten Initiative wurde ein Verband, der heute über Kreisgrenzen hinweg wirkt.
Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist mehr als ein Zweck; sie ist eine Herzensangelegenheit, ein Antrieb. In den vergangenen 25 Jahren haben wir unzählige junge Menschen auf ihrem Weg begleitet: bei Namensgebungen, Jugendweihen, Jugendreisen, Nachmittagsbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Spielenachmittagen, Workshops und Veranstaltungen jeder Art. Diese Angebote sind nicht als Selbstzweck zu verstehen, sondern als Chancen — für Entwicklung, Begegnung und Teilhabe.
Das Herzstück unserer Arbeit bleibt die Jugendweihe: Wir pflegen die Tradition, gestalten sie zeitgemäß und begleiten junge Menschen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Seit 2006, als wir die Durchführung der Jugendweihen in Eigenregie übernommen haben, konnten wir 15.762 Jugendliche auf diesem Weg begleiten — nicht nur eine statistische Größe, sondern 15.762 persönliche Geschichten, strahlende Gesichter und stolze Familien.
Das Jahr 2020 stellte auch uns vor außergewöhnliche Herausforderungen. Die Pandemie brachte Unsicherheiten, Planungsänderungen und Einschränkungen mit sich — doch dank des unermüdlichen Einsatzes unseres Teams und der Solidarität unserer Ehrenamtlichen konnten wir alle Feierstunden nachholen. Wir haben wichtige organisatorische Erfahrungen gesammelt, die uns heute stärken.

In den vergangenen Jahren wuchs unsere regionale Präsenz deutlich: Zum Wartburgkreis kamen der Unstrut-Hainich-Kreis und der Landkreis Gotha hinzu; später die Stadt Kassel und ganz frisch unsere Regionalgruppe in Rheinland-Pfalz.
Wir wachsen, nicht weil wir Zahlen wollen, sondern weilt wir etwas geben wollen: Momente, die bleiben. Ohne das Engagement zahlreicher Menschen wäre das nicht möglich.
Unser Dank gilt den Mitgliedern, Helferinnen und Helfern, Mitarbeitenden, Auszubildenden, FSJlerinnen und FSJlern, Praktikantinnen und Praktikanten sowie den Kooperationspartnern. Jeder, der in den letzten 25 Jahren einen Beitrag geleistet hat — ob groß oder klein — ist Teil unserer Geschichte.
Am 23. August 2025 brachten wir all diese Menschen zusammen: Ehemalige und jetzige Aktive, Partnerinnen und Partner sowie viele Freunde des Vereins feierten gemeinsam unsere Jubiläumsgala. Es war ein Abend des Dankes, des Rückblicks und des gemeinsamen Feierns — mit Redebeiträgen, musikalischen Momenten und persönlichen Begegnungen, die eindrücklich zeigten, was Ehrenamt und Vereinsleben bewirken können. Nicht selten wurden an diesem Abend alte Geschichten wieder erzählt, neue Freundschaften geknüpft und alte Bande erneuert.
Dass in der Praxis nicht immer alles glattläuft, wissen wir aus Erfahrung — und manchmal entstehen aus kleinen Pannen die schönsten Geschichten. In diesem Jahr wollten 120 Jugendliche in Bad Salzungen ihre Jugendweihe feiern; alles war vorbereitet — bis kurz vor Beginn die Blumenlieferung ausfiel und der Florist nicht erreichbar war. Die Lösung kam aus der Improvisation: Ein örtlicher Blumengroßhandel sprang ein, die Deko wurde kurzentschlossen organisiert — und weil die Rosen alle noch Stacheln hatten, wurden sie mit vereinten Kräften entdornt. Sogar eine Mutter aus dem Publikum, selbst Floristin, packte mit an. Ein kleines Missgeschick — große Solidarität. Solche Momente zeigen, wie sehr Praxis und Menschlichkeit zusammengehören.

25 Jahre lassen Bilanz ziehen, aber sie geben auch Richtung vor. Wir sind stolz auf das Erreichte: auf beständige Arbeit, auf professionelle Angebote und auf die Gemeinschaft, die unseren Verein trägt. Zugleich blicken wir nach vorn: Wir möchten die Tradition der Jugendweihe weiterentwickeln und unsere regionalen Strukturen stärken, damit wir junge Menschen weiterhin kompetent und herzlich begleiten können.
Unser Vereinsauftrag bleibt aktuell: Orientierung bieten, Räume für Begegnung schaffen, jungen Menschen Verantwortung und Chancen ermöglichen. In einer Zeit, in der Gemeinschaft nicht als selbstverständlich gilt, bleibt die Arbeit unserer ehrenamtlich getragenen Strukturen zentral.
Am Ende dieses ersten Vierteljahrhunderts stehen Menschen — und der unerschütterliche Glaube daran, dass Gemeinschaft wirkt. Dafür danken wir allen, die den Verein aufgebaut, getragen und mitgestaltet haben: den Gründerinnen und Gründern, den Aktiven von gestern und heute, den Familien, Kooperationspartnern und Unterstützern. Danke für 25 Jahre Jugendweihe in Westthüringen — auf viele weitere Jahre voller Bildung, Feier und gemeinsamer Verantwortung.


